Belgard 1970

In der Partie zwischen Bent Larsen und Boris Spassky spielte Spassky brillant mit einem überwältigenden Angriff, der zu seinem Sieg führte. Wenn Larsen jedoch die Niederlage hätte vermeiden wollen, gab es ein paar Momente, in denen alternative Züge ihm geholfen hätten, im Spiel zu bleiben.

Kritische Punkte zur Verbesserung:

Zug 10:

    • Gespielt: 10. f4
    • Alternative: Statt 10. f4 hätte Larsen 10. d4 spielen können. Dieser Zug würde das Zentrum kontrollieren und verhindern, dass Spassky seinen Angriff auf der Königsseite aufbaut. Zudem hätte er Weiß eine bessere Position im Zentrum gegeben.

    Zug 12:

      • Gespielt: 12. h3
      • Alternative: Statt den Bauern zu schieben, hätte Larsen 12. Nc3 spielen können, um seine Figuren weiter zu entwickeln. Das hätte den Springer ins Spiel gebracht, Druck auf Spasskys zentrale Bauern ausgeübt und die Figurenkoordination von Weiß verbessert.

      Zug 14:

        • Gespielt: 14. Rg1
        • Alternative: Anstatt Rg1, was Spasskys Angriff unwiderstehlich machte, hätte Larsen 14. Nc3 spielen können. Damit hätte er die Schlüsselfelder um seinen König verteidigt und den aggressiven Angriff von Schwarz besser abgewehrt.

        Zug 16:

          • Gespielt: 16. Rf1
          • Alternative: Larsen hätte auch hier 16. Nc3 versuchen können. Durch den Angriff auf die Dame auf e2 hätte er Spasskys Angriff zumindest vorübergehend gestört und sich etwas Gegenspiel verschafft.

          In dieser Partie war Spasskys Angriff auf der Königsseite unerbittlich, und nachdem Larsen es Spassky erlaubte, die Kontrolle über die h-Linie zu übernehmen, wurde es sehr schwierig, die Stellung zu verteidigen. Wenn Larsen jedoch seinen König besser geschützt und sich auf die Entwicklung seiner Figuren konzentriert hätte, anstatt Bauernzüge zu machen, hätte er möglicherweise den Angriff überlebt und ein ausgeglicheneres Mittelspiel erreicht.

          Die Schachpartie zwischen Bent Larsen und Boris Spassky, gespielt 1970 in Belgrad während des Matches „UdSSR vs. Rest der Welt“, gilt als eine der berühmtesten und bemerkenswertesten Partien in der Schachgeschichte aus mehreren Gründen:

          1. Spasskys Einsatz des „Boden-Matts“:
            In dieser Partie führte Spassky ein seltenes und elegantes Mattmuster aus, das als „Boden-Matt“ bekannt ist. Dabei werden zwei Läufer eingesetzt, um den gegnerischen König auf der Grundreihe zu fangen. Dieses Mattmuster entstand, nachdem Spassky seine zwei Bauern und einen Turm geopfert hatte, was eine brillante taktische Kombination zeigte. Es ist ein Beispiel dafür, wie schnell eine aggressive Strategie den Gegner überwältigen kann.
          2. Larsens aggressiver Eröffnungszug (1. b3):
            Larsen, bekannt für seinen kreativen und unkonventionellen Stil, begann die Partie mit 1. b3 (die Larsen-Eröffnung oder Nimzowitsch-Larsen-Angriff), ein sehr ungewöhnlicher Eröffnungszug auf diesem hohen Niveau. Er nutzte oft solche ungewöhnlichen Eröffnungen, um seine Gegner aus der Fassung zu bringen, aber in dieser Partie ging der Plan gegen Spasskys präzise und kraftvolle Antwort nach hinten los.
          3. Spasskys totale Dominanz:
            Spassky, damals amtierender Weltmeister, reagierte auf Larsens Eröffnung brillant mit einer soliden, aber flexiblen Stellung. Nach einigen Ungenauigkeiten von Larsen im Mittelspiel startete Spassky einen vernichtenden Angriff, der Opfer und präzise taktische Züge beinhaltete. Seine Dominanz war so überwältigend, dass Larsen nach nur 17 Zügen in einer hoffnungslosen Position war.
          4. Kurz und spektakulär:
            Die Partie ist für ihre Kürze und Brillanz bekannt. Mit nur 17 Zügen gehört sie zu den kürzesten entschiedenen Partien zwischen zwei Elite-Spielern auf diesem hohen Niveau. Spasskys schnelle und verheerende Sieg zeigt, wie wichtig es ist, unkonventionelles Spiel schnell und präzise zu bestrafen.
          5. Symbolische Bedeutung:
            Diese Partie war Teil des berühmten Matches „UdSSR vs. Rest der Welt“, einem historischen Ereignis, bei dem die besten Spieler der Sowjetunion (die damals führende Schachnation) gegen die stärksten Spieler des restlichen Welt antraten. Spasskys Sieg über Larsen, einen der stärksten nicht-sowjetischen Spieler, war ein symbolischer Beweis für die Überlegenheit des sowjetischen Schachs.

          Diese Partie wird oft wegen ihrer taktischen Präzision studiert. Spasskys meisterhaftes Handling der Eröffnung, des Mittelspiels und des Abschlusses macht sie zu einem der besten Beispiele für Schach auf höchstem Niveau.

          error: